Leerstellen als Movens der Kulturwissenschaft
(zusammen mit Peter Matussek)
Königshausen & Neumann, Würzburg 2004
Kulturwissenschaft beruht im zweifachen Wortsinn auf Auslassungen: Ihr transdiziplinärer Ansatz erfordert einerseits den Mut zur Lücke, andererseits verführt er zu Äußerungen, die im arbeitsteiligen Wissenschaftsbetrieb ungedeckt sind. Wie also lässt sich der Auslassungscharakter der Kulturwissenschaft rechtfertigen? Der vorliegende Band verhandelt Auslassungen nicht nur als Lücken, sondern als evokatorisches Potential, welches programmatischen Überlegungen durchaus zugänglich ist. Von „Leerstellen“ ist mittlerweile auch in Bezug auf Literatur, Malerei, Film und Musik die Rede. Dabei wird stets hervorgehoben, dass es just das Nichtgesagte und Nichtgezeigte, das Verschwiegene und offen Gelassene ist, was die Prägnanz einer Äußerung erhöhen kann.