PUBLIKATIONEN / BÜCHER

Automaten, Androiden, Avatare

Diskurse zu Technik und Lebendigkeit

Verlag Turia + Kant, 2020

Mit dem „Internet der Dinge“ und seiner allumfassenden Vernetzung mit uns und allen/m anderen ist die Gestaltung unserer Lebenswelt in eine neue Phase der Ästhetisierung eingetreten. Ein zentrales Charakteristikum der gegenwärtigen Entwicklung ist die Intensität der Versuche, technischen Objekten, Oberflächen wie Infrastrukturen den Eindruck von Lebendigkeit zu verleihen: Lachende Assistenzsysteme, knuffige Roboterdiener, responsive algorithmische Umwelten erzeugen mit ihrer animistisch-intuitiven Anmutung der Selbsttätigkeit den Eindruck einer Vernatürlichung unserer postkapitalistischen, technomorphen Gesellschaftsform hinauszulaufen scheint.
Die aktuellen Ästhetiken und Techniken des Ver/Lebendigen(s) sind Teil einer wechselvollen Medien- wie Technik-, Literatur- wie Kunstgeschichte der Simulation, Vortäuschung bzw. Inszenierung von Lebendigkeit. Der vorliegende Band betrachtet verschiedene Momente dieser Geschichte kunstvoller Lebendigkeit, um die Eigenarten und Vorgeschichten der neuen ästhetisch-medialen Verlebendigungstopoi besser zu verstehen.

Mit Beiträgen von: Christiane Heibach, Wenzel Mracek, Daniela Hahn, Katja Rothe, Mirjam Schaub und Friedrich Weltzien.

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Archäologie der Spezialeffekte

 

Fink Verlag, München 2017

Wir leben in einer Kultur der spekakulären Effekte. Die technischen Möglichkeiten zur Gestaltung von Licht und Klang, Zeit, Raum und Materialitäten ermöglichen heute ein scheinbar unbegrenztes Potenzial zur Erzeugung illusionärer Welten und multisensueller Spektakel.
Im Zentrum des Bandes steht die Spurensuche nach jener wundersamen ästhetischen Figur, die heute vor allem als special effect aus dem Hollywood-Kino bekannt ist. Eine Archäologie der Spezialeffekte erschöpft sich jedoch nicht in einer Vor- und Frühgeschichte des Kinos. Vielmehr geht es in dem Band auch darum, den Begriff des Spezialeffekts für eine allgemeine Betrachtung von Effekten des Staunens in den Künsten zu erweitern und damit für interdisziplinäre Fragestellungen anschlussfähig zu machen.

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Ozeanische Wunder

Entdeckung und Eroberung des Meeres in der Moderne

Fink Verlag, München 2017.

Das 19. Jahrhundert entdeckt das Meer für sich und insbesondere die Tiefsee als Projektionsraum schillernder Leidenschaften und verrückter Begierden. Die vorliegende Studie verfolgt die medialen und epistemologischen Spuren der scheinbar antiquierten Wunderterminologie in die Tiefen des Meeresraumes und zeichnet die Entwicklung einer wunderbaren Wissenschaft vom Meer nach. Der Fokus liegt auf den Verflechtungen von abendländischer Meereswahrnehmung mit einer Geschichte des Wissens und der Einbildungskraft sowie den damit verbundenen Dispositiven des Zeigens und Vermittelns.

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___Scienzz

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The Mysterious Science of the Sea, 1775–1943

 

Routledge, 2015

The depths of the oceans are the last example of terra incognita on earth. Adamowsky presents a study of the sea, arguing that – contrary to popular belief – post-Enlightenment discourse on the sea was still subject to mystery and wonder, and not wholly rationalized by science.

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Affektive Dinge

Objektberührungen in Wissenschaft und Kunst.

(zusammen mit Georg Töpfer, Robert Felfe, Kirsten Wagner)

Wallstein Verlag, Göttingen 2011

Über die Beziehung zwischen den Dingen und den Gefühlen. Aus verschiedenen Perspektiven hat sich in den letzten Jahren ein verstärktes Interesse auf die Dinge gerichtet: Epistemische Dinge (Hans-Jörg Rheinberger), beredsame Dinge (Lorraine Daston), erschriebene Dinge (Christine Weder), fetischisierte Dinge (Hartmut Böhme) sind als Mitakteure (Bruno Latour) in den Horizont kulturwissenschaftlicher Forschungen getreten. Allein schon durch die jedem Gegenstand eigene Materialität und Form ziehen uns Dinge an. Sie bieten sich unseren Gefühlen als Verkörperungen an, sie verhelfen nicht nur unseren Projektionen zu materialer Gestalt, sondern können als »affektive Dinge« sogar von uns Besitz ergreifen, so dass sie zu wichtigen Bestandteilen unserer Selbstbeschreibungen und Selbstdarstellungen werden.

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___literaturkritik.de

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Ludi naturae

Spiele der Natur in Kunst und Wissenschaft.

(zusammen mit Robert Felfe und Hartmut Böhme)

Fink Verlag, München 2011

Der Begriff »Ludi naturae« steht für ein naturphilosophisches Konzept, das seinen Zenit in der frühen Neuzeit erreichte. Mit den »Spielen der Natur« waren dabei einerseits einzelne Naturdinge gemeint, die Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften Staunen und Verwunderung hervorriefen. Zugleich verwies diese Sammelbezeichnung – die etwa für sonderbar geformte Pflanzen ebenso verwendet wurde, wie für Missbildungen, seltene Schnecken oder Fossilien – auf ein bestimmtes Konzept von Natur. Bislang war die Forschung zu »Ludi naturae« auf den Zeitraum der frühen Neuzeit begrenzt. Die Beiträge dieses Bandes erweitern erstmals den historischen Horizont und verfolgen mögliche Spuren dieses Konzepts bis in die Moderne.

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Das Wunder in der Moderne

Eine andere Kulturgeschichte des Fliegens.

Fink Verlag, München 2010

Mit ihrem neuen Buch Das Wunder in der Moderne entwickelt Natascha Adamowsky eine Medienästhetik des Wunders in der visuellen Kultur der Moderne. Die zentrale These lautet, dass sich das Wunder in der Moderne vertikalisiert und temporalisiert hat, was am Beispiel der Eroberung des Himmels durch die ‚Kunst des Fliegens‘ gezeigt wird. Die Arbeit entwirft dabei eine andere Kulturgeschichte des Fliegens und zeigt, welche medialen und epistemologischen Spuren der scheinbar antiquierte Terminus des Wunders bis in die moderne Wissenskultur zieht.

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___literaturkritik.de

___Deutschland Radio

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»Die Vernunft ist mir noch nicht begegnet«

Zum konstitutiven Verhältnis von Spiel und Erkenntnis

Transcript-Verlag, Bielefeld 2005

Es ist eine irrige Vorstellung der Moderne, dass Spiel und Wissenschaft nichts miteinander zu tun hätten. Dieser Band stellt das Spiel als einen zentralen Agenten von Wissensproduktion und Wissenschaftskultur vor und zeigt damit, dass Erkenntnis konstitutiv auf Spiel angewiesen ist. Während die zumeist phänomenologisch oder psycho-soziologisch ausgerichtete Literatur zum Spiel aus der Beobachterperspektive operiert, geht die hier gebotene Darstellung von der performativen Haltung des Teilnehmers aus. Spiel wird so nachvollziehbar als eine Bewegung im Zwischen, als eine Begegnung, die spekulative Brücken zwischen dem Erkennenden selbst und den Objekten der Erkenntnis schlagen kann. Die Frage nach dem Verhältnis von Spiel und Erkenntnis führt daher ins Zentrum des modernen Selbstverständnisses.

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Auslassungen

Leerstellen als Movens der Kulturwissenschaft

(zusammen mit Peter Matussek)

Königshausen & Neumann, Würzburg 2004

Kulturwissenschaft beruht im zweifachen Wortsinn auf Auslassungen: Ihr transdiziplinärer Ansatz erfordert einerseits den Mut zur Lücke, andererseits verführt er zu Äußerungen, die im arbeitsteiligen Wissenschaftsbetrieb ungedeckt sind. Wie also lässt sich der Auslassungscharakter der Kulturwissenschaft rechtfertigen? Der vorliegende Band verhandelt Auslassungen nicht nur als Lücken, sondern als evokatorisches Potential, welches programmatischen Überlegungen durchaus zugänglich ist. Von „Leerstellen“ ist mittlerweile auch in Bezug auf Literatur, Malerei, Film und Musik die Rede. Dabei wird stets hervorgehoben, dass es just das Nichtgesagte und Nichtgezeigte, das Verschwiegene und offen Gelassene ist, was die Prägnanz einer Äußerung erhöhen kann.

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Spielfiguren in virtuellen Welten

Bausteine einer ludischen Medientheorie.

Campus Verlag, Frankfurt am Main 2000

Spiel­figuren in virtuellen Welten ist eine der ersten Arbeiten im deutschsprachigen Raum zu den Phänomenen der digitalen Spielkultur. Es stellt den Entwurf einer ludischen Medientheorie anhand zweier immersiver Schauplätze dar, auf denen in und mit Computern gespielt wird: die musi­ka­lische Technolandschaft und die Simula­tionswelten des Cyberspace. Die Autorin zeigt, dass es Elemente des Spiels sind, die die neuen Umgangsformen mit digitaler Technik maßgeblich prägen.

Die Arbeit wurde mit dem Sonderpreis der Löwenclub-Stiftung für die beste Forschungsarbeit zum Thema Freizeit und Spiel ausgezeichnet.

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___FAZ